Was tun gegen Rückenschmerzen?
Die Frage „Was tun gegen Rückenschmerzen?“ stellt sich wohl jeder Mensch im Laufe seines Lebens mehr als einmal.
Rückenschmerzen haben sich zu einem wahren Volksleiden entwickelt, kein Wunder also, dass von Rückenschmerzen geplagte Menschen sehnsüchtig nach Schmerzlinderung suchen.
Spätestens dann, wenn Alltagsbewegungen, wie das Drehen des Kopfes nach hinten beim Autofahren das Bücken zum Binden der Schuhe zum Problem wird, fühlen sich Betroffene extrem in ihrer Lebensqualität eingeschränkt und fragen sich verzweifelt was sie tun können gegen Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen führen die „Hitliste“ der häufigsten Schmerzen bei Erwachsenen an – wie die Statistik unten eindrucksvoll zeigt – und sind zudem mit ca. 20% aller Krankmeldungen der häufigste krankheitsbedingte Arbeitsausfall-Grund.
Die gute Nachricht ist, Sie können was tun gegen Rückenschmerzen und diese sogar langfristig in den Griff bekommen, wenn Sie den Hilferuf, den Ihr Körper mit den Schmerzen an Sie aussendet, ernst nehmen und Ihrem Rücken die Aufmerksam zukommen lassen, die er verdient.
Die überwiegende Zahl der Rückenschmerzen ist nämlich nicht auf eine Schädigung des Rückens zurückzuführen, sondern auf unser falsches bzw. nachlässiges Verhalten. Beispielsweise zu langes Sitzen, falsche Belastung und schlechte Haltung, zu wenig Bewegung und Sport, was eine schwache Rückenmuskulatur zur Folge hat.
Diese Signale sollten Sie bereits bei akuten Schmerzen ernst nehmen und die richtigen Maßnahmen ergreifen, indem Sie nicht nur was tun gegen Rückenschmerzen, sondern auch für die Stärkung Ihrer Rückenmuskulatur.Dies trägt zum einen zur Schmerzlinderung bei, beugt aber auch weiteren Schmerzen vor und schützt in der Regel vor chronischen Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen haben viele unterschiedliche Erscheinungsformen. Im oberen Rücken zählen zu den häufigsten der sogenannte „steife Hals“ oder der „verspannte Nacken“, im unteren Rücken sind Kreuzschmerzen und Hexenschuss sehr häufig anzutreffen.
Häufig strahlen diese Schmerzen auch aus, so dass sie nicht mehr genau zu lokalisieren sind.
Sind die Muskeln angespannt, der Rücken hart und steif und die Schmerzen akut und sehr stark, kann dies auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten. Hierbei nimmt der Körper häufig eine sogenannte Schonhaltung ein, um Bewegungen zu vermeiden, die den Schmerz verstärken könnten.
Um zu verhindern, dass Ihre Rückenschmerzen chronisch werden, sollten Sie die Ursache von einem Orthopäden abklären lassen.
Unverzichtbar ist ein schneller Besuch beim Orthopäden:
- Beim Verdacht auf Bandscheibenschaden
- Wenn es einen Hinweis auf eine andere Krankheit gibt, wie Rheuma, Osteoporose etc.
- Bei einem vorangegangenen Unfall oder Sturz
- Bei starken Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühl
- Zusätzlich zu den Rückenschmerzen Ihr Allgemeinbefinden schlecht ist und Fieber
- Wenn die Rückenschmerzen bewegungsunabhängig sind
- Wenn nach 2-3 Tagen trotz Selbsthilfe keine Schmerzlinderung zu verzeichnen ist
Wenn Sie sich unsicher sind, lieber einmal zu oft den Rat des Orthopäden suchen als zu selten, Sie könnten sonst noch mehr Schaden anrichten.
Nehmen Sie also Ihre Rückenschmerzen nicht einfach als unabänderlich hin, sondern werden Sie aktiv und tun selbst auch etwas zur Schmerzlinderung.
Jede Minute, die Sie mit Schmerzen verbringen, verpassen Sie 60 schmerzfreie und glückliche Sekunden!
Was tun gegen Rückenschmerzen – Selbsthilfe
Stufenlagerung
Als erste Maßnahme zur Schmerzlinderung von akuten Rückenschmerzen, sollten Sie zunächst die Wirbelsäule entlasten. Hierfür legen Sie sich flach auf den Rücken und legen die Beine im 90 Grad Winkel hoch auf einen Stuhl oder auf einen Pezzi Ball.
Damit es angenehmer ist, können Sie eine Gymnastik-Matte oder Decke darunterlegen und den Kopf mit einer Handtuchrolle oder einem nicht zu weichen Kissen im Nacken stützen.
Wärme oder Kälte
Je nach Art und Auslöser der Schmerzen, können Sie mit Wärme oder Kälte was tun gegen Rückenschmerzen, da auch dies unterstützend zur Schmerzlinderung beitragen kann.
Wärme fördert die Durchblutung und Kälte betäubt. Deshalb bringt bei Muskelverspannungen die Wärme in der Regel mehr Linderung, während Nervenschmerzen besser auf Kälte reagieren.
Welche Thermotherapie, wie die Behandlung mit Wärme oder Kälte genannt wird, bei Ihnen besser anschlägt, können Sie selbst testen. Beginnen Sie erst mit Wärme und wenn diese nicht hilft bzw. die Schmerzen sogar schlimmer werden, setzen Sie Kälte ein.
HINWEIS: Bei akuten Entzündungen ist von Wärme immer abzuraten, da dadurch die Entzündung sogar noch verschlimmert wird. Wenn Sie sich unsicher sind, greifen Sie lieber zu Kälte.
Als Wärmeanwendungen gegen Rückenschmerzen sind beispielsweise Lehm- oder Moorpackungen als Auflage oder in der Badewanne, ein heißer Heu-Sack, ein Heublumenbad oder einfach eine Wärmflasche geeignet.
Zur Kältetherapie können Sie Kühl-Pads auf die schmerzende Stelle legen oder Eiswürfel in einen Beutel füllen und drauflegen
Beachten Sie jedoch, dass Sie die Kälte nicht zu lange am Stück drauflassen, da die Muskeln verkrampfen können, wenn sie zu kalt werden. Wiederholen Sie die Prozedur lieber mehrmals.
HINWEIS: Da Kälte entzündungshemmend wirkt, kann diese gerade bei akuten Entzündungen sehr gut eingesetzt werden.
Bewegung
Sobald es Ihnen wieder möglich ist, sollten Sie sich wieder so normal wie möglich bewegen, eventuell einige vorsichtige Dehnübungen machen und eine Schonhaltung vermeiden.
Durch die Schmerzen bedingt, neigen wir nämlich dazu eine einseitige Schonhaltung einzunehmen.
Dies entfaltet jedoch genau die gegenteilige Wirkung, nämlich dass die betroffenen Muskeln sich zurückbilden und die durch die Fehlhaltung überforderten Muskeln noch mehr Schmerzen bereiten. Häufig ist dies der Beginn von chronischen Rückenschmerzen.
Vermeiden Sie Stress
Mentaler Stress und seelische Belastungen setzen die Nerven unter Hochspannung. Dadurch verkrampfen die Muskeln und beginnen zu schmerzen.
Die Schmerzen wiederum setzen dem Organismus zu, man fühlt sich erschöpft und deprimiert und möchte sich ausruhen. Die überreizten Nerven führen allerdings häufig auch zu Schlaflosigkeit, was bei Betroffenen zusätzlich Stress und Kraftlosigkeit auslöst.
Die daraus resultierende Passivität führt zu Muskelabbau und die Schmerzen nehmen zu, was wiederum die Betroffenen veranlasst, eine Schonhaltung einzunehmen…
Sie sehen schon, es ist ein Teufelskreis, wenn man nicht möglichst schnell die richtigen Maßnahmen ergreift.
Wohltuende Massagen
Unterstützend zur Schmerzlinderung und um den Heilungsprozess zu beschleunigen, können Sie sich wohltuende Massagen gönnen, die Sie allerdings von einem Physiotherapeuten machen lassen sollten.
Massagen fördern die Durchblutung, was zur Entspannung der Muskulatur und dadurch zur Schmerzlinderung beiträgt.
Fazit: Was tun gegen Rückenschmerzen und wie vorbeugen?
Sie können selbst was tun gegen Rückenschmerzen, um den ersten akuten Schmerz zu lindern oder aber vorsorglich bereits mit der richtigen Haltung, mehr Sport und Bewegung etc.
Sollten Sie sich jedoch über die Ursache für die Schmerzen unsicher sein oder die Rückenschmerzen nach Ihren Selbsthilfe-Maßnahmen nicht besser werden oder sogar zunehmen, dann ist es unbedingt erforderlich, möglichst schnell einen Facharzt aufzusuchen und sich mit diesem über die richtige Therapiemöglichkeit zu beraten.
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